Samstag, 15. August 2009

Diese Säckchen gehen mir auf den Sack!

In einem Punkt gleichen sich alle Hunde: Vorne geht's rein, hinten wieder raus. Früher zierten die stinkenden Häufchen die Wegesränder und Schuhsohlen. Heute leisten sich viele Gemeinden Robidogs, damit die Hinterlassenschaften unserer besten Freunde die unhundigen Mitbürger nicht zu Schimpftiraden reizen. Die Bissangst ist schon gross genug. Da sollen wenigsten die FRETZ MEN-Treter beim sonntäglichen Waldspaziergang nicht durch Eukanuba-Exkremente verunstaltet werden. Also: Nach dem Buckeln: Ab ins Säckchen und sauber verknotet in die grüne Blechbox. Und die stehen überall. Wirklich praktisch! Vielen Dank liebe Gemeinde(n), dass ihr dies (von unseren Hundesteuern) möglich macht!

Jetzt kommt das ABER. Dieses geht nicht an die Gemeinde(n). Nein. Das ABER geht an die schwachstromigen Hundebesitzer, die zwar (meinen) einen Dobermann mittels Leine und lautem Gebrüll bändigen zu können, aber physisch und geistig zu schwach sind, das Endprodukt von Fifis Verdauungsprozess im Beutel bis zur nächsten Sammelstelle zu tragen. Was macht der kreative Beutelknoter? Er legt wilde Deponien an. Entweder ist dies ein fäkalpolitischer Versuch, einen neuen Standort für den Grün-Container zu erzwingen oder schlichte Ignoranz. Von Blödheit wage ich nicht zu sprechen, auch wenn es bildungspolitisch in der Schweiz einiges aufzuräumen gäbe. So tief wie diese Beutel sind wir doch noch nicht gesunken - oder?

Noch toller finde ich diejenigen Kotbeseitiger, die Fifis Wurst einpacken und anschliessend (wenn keiner hinguckt) irgendwo in den Wald schmeissen. Wie doof muss man noch sein?!? Aber in der Schweiz ist's ja so schön geregelt. Irgend jemand wird sich dem verpackten Haufen annehmen. Nur wenige werden über Jahre dem Verrotungsprozess ausgeliefert. Gemeindearbeiter erbarmen sich den einsamen Säckchen und begleiten sie gemeinsam mit den Delegationen aufgeflogener Beutellagerstätten auf ihrem letzten Weg.

Auch Schulklassen, Pfadfinder und Jugendgruppen machen regelmässig Jagd auf Müll in unseren Naherholungsgebieten. Ich finde es beruhigend, dass alle durch Hundekotentsorgungsblindgänger in der Botanik platzierten Beutel unseren Kindern letztendlich als erzieherische Massnahme dienen...

Auch wenn ich kaum Hoffnung habe, dass meine Botschaft ankommt: Liebe Kotbeutler! Das Aufsammeln und Verschliessen haben die meisten nun begriffen. Jetzt trainiert noch das Tragen und Einwerfen. Macht etwas zur Verbesserung des Images unserer treuen Hausgenossen. Und wenn ihr diesen Text nicht lesen könnt: Hier gibt's Hilfe.

Und nun noch mein Wunsch an die, die sich bis heute generell weigern, Hassos Dreck wegzuräumen: Ein ewig Gestriger zu sein ist heilbar! Gute Besserung!

Was für ein scheiss Thema. Aber es musste mal geschrieben werden. Gleich geht's wieder auf die Gassi-Runde. Immer mit dabei: ein Säckchen für alle Fälle.

Ach ja. Noch was: Dass man in der Stadt Bern an exponierten Stellen in der Nähe des Bahnhofs seinen täglichen Kotslalom üben darf, muss der tolerante Mittelschichtler akzeptieren. Ganztäglich gestressten Randständigen kann nicht zugemutet werden, nach der täglichen Ration Metadon und paar Litern Bier und Wein, ein Plastiktütchen mit sich zu führen. Tütchen dienen in diesern Kreisen anderen Zwecken.

PS. Über steuerbefreite Katzenhinterlassenschaften im Sandkasten lass' ich mich an anderer Stelle aus...

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